Dienstag, 17. Januar 2017

[ #Digitalisat ] Handlesen, Physiognomik und Astrologie in der frühen Neuzeit (1523)

Retrodigitalisat: Johannes Indagine: die kunst der chiromantzey (1523)

Überregionale Bedeutung gewann Indagine auf dem Gebiet der damals ebenso modischen wie umstrittenen Astrologie sowie auf den damit verwandten Feldern der Chiromantie und Physiognomie... Dieses bis in das ausgehende 17. Jhdt. trotz päpstlicher Indizierung häufig nachgedruckte Werk mit dem von Hans Baldung Grien angefertigten Porträt Indagines auf dem Titelblatt und den veranschaulichenden Holzschnitten Hans Wechtlins im Innern hat im Deutschland der frühen Neuzeit wesentlichen Anteil an der Verbreitung der Lehre von der Deutung des Körperbaues, des Gesichts und der Handlinien.

Das Buch das 1523 im reformierten Straßburg erschienen war, ist ein Dokument der Frühen Neuzeit und werden Planeten bereits bezeichnet. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang daran, dass Nikolaus Kopernikus erst 1543 sein Werk De revolutionibus orbium coelestium („Von den Umdrehungen der Himmelskörper“), in dem er die Sonne in den Mittelpunkt stellte und die Erde als weiteren Planeten erkannte. veröffentlichte. Das heute wohl dem Okkulten zuzurechnende Werk erschien wohl zu einer Zeit, da in Deutschland, Frankreich und Italien Astrologie und Chiromantie in voller Blüthe standen, lebte doch zu derselben Zeit auch der französische Astrolog Nostradamus (*1503, †1566), dessen Prophezeiungen in der ganzen damaligen Welt großes Aufsehen machten. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm zitiert aus diesem Werk die Definition für einen Sanguiniker.

Der Autor. Indagine Johannes (de Indagine, ab Indagine, Rosenbach von Hagen), Pfarrer, Astrologe, Physiognom, * spätestens 1467 wahrscheinlich in einem "Hain"-Ort im Raum Mainz-Aschaffenburg, † 25.3.1537 Steinheim bei Hanau.  Er gehörte wahrscheinlich dem Geschlecht "von Hagen" an, wobei "ab" oder "de Indagine" die latin. Namensform ist; Theologe und Astrologe, Pfarrer zu Steinheim

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