Montag, 3. April 2017

Ressourcenfluch 4.0

Die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Rohstoffsektor

In den letzten Jahren kommt kaum ein industriepolitischer Artikel ohne den Begriff „Industrie 4.0“ aus. „Industrie 4.0“ soll deutlich machen, dass wir unmittelbar vor der vierten industriellen Revolution stehen und die voranschreitende Digitalisierung Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit bietet.

Wikipedia: "Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung zurückgeht; zudem bezeichnet er ebenfalls eine Forschungsplattform. Die industrielle Produktion soll mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt werden. Technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme. Mit ihrer Hilfe soll eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich werden: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Durch die Vernetzung soll es möglich werden, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette zu optimieren. Das Netz soll zudem alle Phasen des Lebenszyklus des Produktes einschließen – von der Idee eines Produkts über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling."
Internet 2.0 war gestern, der Einsatz von Elektrotechnik und Informationstechnologie zur Automatisierung der Produktion seit den 1970ern nur der Anfang. In einer Zeit, in der das globale Wirtschaftswachstum gedämpft ist und sich Staaten in der Rezession befinden, scheint Industrie 4.0 das helle Licht am Ende des Krisentunnels zu sein.

Mit zunehmender Digitalisierung, so das Credo, würde das Wirtschaftswachstum wieder anziehen und gleichzeitig einige der drängenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Krisen gelöst.

Ist dem wirklich so? Ein interessanter alternativer Beitrag von PowerShift steht als PDF online.

PowerShift – Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft e.V. Diese NGO befasst sich mit energie-, klima-, rohstoff-, handels- und wirtschaftspolitischen Fragen (PowerShift e.V.). Durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und politische Aktivitäten möchten wir zu einer globalen Energiewende sowie gerechteren weltwirtschaftlichen Beziehungen beitragen.

[ #FREIHANDbuch ]
Lohnt sich ein Download? Ein schneller Blick auf das Inhaltsverzeichnis sagt mehr:
1. Einleitung S. 5
2. Was ist Industrie 4.0? S. 9
2.1. Die politischen Treiber der Industrie 4.0
2.2. Die technologischen Treiber der Industrie 4.0
3. Rohstof fbedarf für Zukunf tstechnologien S. 12
3.1. Technologien der Industrie 4.0
3.2. Elektromobilität
3.3. Energiewende
4. Rohstof fe – Abbau und Herausforderungen S. 18
4.1. Aluminiumerz Bauxit / Aluminium / Gallium
4.2. Germanium / Indium / Zink
4.3. Kobalt
Informationsbox # 1: Tiefseebergbau
 4.4. Kupfer
 4.5. Lithium
 Informationsbox # 2: Graphit für Batterien
 4.6. Palladium und Platin (Platin-Gruppen-Metalle; PGM)
 4.7. Seltenerdmetalle
4.8. Silber
 4.9. Tantal (Coltan)
4.10. Zinn
Informationsbox # 3: Konfliktmineralien
5. Alter Wein aus neuen Schläuchen S. 37
5.1. Falsche rohstof fpolitische Forderungen der Industrie
5.2. Dematerialisierung –
uneinlösbares Versprechen der Industrie 4.0
5.3. Ressourcenef fizienz
 5.4. Grünes Internet und Datensicherheit
6. Politisches Umsteuern notwendig S. 43
6.1. Absolute Senkung der Rohstof fverbrauchs
6.2. Menschenrechte schützen
Literaturverzeichnis S. 46
Abkürzungsverzeichnis S. 54