Freitag, 12. Mai 2017

[ #FreeBook ] Wurzeln schlagen in der Fremde: Die grüne Sprache der Völker

Die "Internationalen Gärten" und ihre Bedeutung für Integrationsprozesse.

Der Blick auf die Erde eröffnet unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten – eine davon ist die Einsicht, wie notwendig es ist, den Planeten zu erhalten. Diese Erkenntnis ist universell nachvollziehbar, weil sie für das – vielleicht einzige – gemeinsame Interesse der ErdbewohnerInnen steht. 

Es sind die Flüchtlinge, für die die Suche nach einer gemeinsamen Wahrnehmungs- und Handlungsgrundlage am dringlichsten erscheint, denn Flucht ist eine extrem verdichtete Erfahrung der destruktiven Seiten der Moderne. Dass der ungebrochene Fortschrittsglaube und der Wunsch nach Befreiung von »Naturabhängigkeiten« als Charakteristika der Moderne bereits unzählige Lebensräume irreversibel beschädigte, hat Folgen für die regionalen Bevölkerungen, aber es hat immer auch Folgen für den gesamten Lebensraum Erde. 

Folgerichtig ist die Ökologie ein essenziell grenzüberschreitendes und grenzensprengendes Themenfeld. Damit lässt sich auf verschiedenen Ebenen eine Schnittstelle erkennen zwischen der konkreten Suche nach einem (neuen) Lebensort und dem Erhalt der Vielfalt von Orten auf dieser Welt. Genau an dieser Schnittstelle von Integration und Ökologie ist die soziale Praxis der Internationalen Gärten Göttingen angesiedelt

Internationale Gärten. Damit Integration nicht nur eine Leerformel bleibt, haben Flüchtlinge bereits 1996 die Internationalen Gärten Göttingen initiiert. Sie wollten ihr Leben auch im Exil wieder selbst in die Hand nehmen. Heute prägen mehr als 300 Menschen aus 20 Ländern die soziale Praxis der Internationalen Gärten.

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Lohnt sich ein Download? Ein schller Blick auf den Inhalt:
Einleitung 8
Wie alles begann. Die Geschichte der Internationalen Gärten 15
_Die Internationalen Gärten als Experimentierfeld für
Nachhaltigkeitsstrategien 17
_Eigenarbeit in den Internationalen Gärten 19
_Projektaktivitäten: Ein Überblick 21
Integration jenseits von Erwerbsarbeit und Assimilation 29
_Integration in transkulturellen sozialen Räumen 31
_Soziale Gegenseitigkeit als Voraussetzung für Integration 34
_Soziale Grenzlandschaften als Lebensorte 38
_Zur Notwendigkeit »hybrider« Integrationskonzepte 42
_»Wir sind Deutsche, aber keine echten.« Inklusion und Exklusion 47
Souveränität als Voraussetzung für Integration 51
_Kultur der Gastlichkeit 52
_Etwas in der Hand haben: Zur Bedeutung der Subsistenzproduktion 60
_Sich verwurzeln wie die Pflanzen: Die heilende Wirkung sozial
eingebetteter Interaktionen mit Natur 67
»Die grüne Sprache der Völker«: Das interkulturelle Umweltbildungskonzept
der Internationalen Gärten 73
_Interkulturelle Umweltbildung als Prozess der gegenseitigen
Selbstförderung 76
_Die Rekonstruktion von lokalem Wissen 79
_Neue soziale Identitäten: Integration als Identitätsformation 89
Original 17.04.2002 12:47 Uhr Seite 5
Migration und Umweltkrise:
Zur Bedeutung ökonomischer Globalisierungsprozesse 113
_Die Community Gardens in New York City 114
_Flucht vor der »Umwelt« 116
_Zum Spannungsfeld von Reichtumsproduktion und Umweltzerstörung 120
_Globalisierung, Flucht und Frauen 123
_Privatisierung der Gemeingüter: Das Beispiel Wasser 126
_Die fatalen Effekte von Freihandelsabkommen 132
_Neue soziale Bewegungen: Wiedererlangung der Ressourcenkontrolle? 135
Die Internationalen Gärten als Modell für die Praxis:
Von der Grundstückssuche zur Konfliktschlichtung – Tipps,
Hinweise, Ratgeber 145
_Wie baue ich Internationale Gärten auf? Prinzipielles und Checklisten 146
_Vereinsgründung/Mustersatzung 152
_Der Umgang mit Konflikten in den Internationalen Gärten 158
_Fundraising und Forschung: Ausgewählte Kontaktadressen (Internet) 162
_Kurzprofil Internationale Gärten Göttingen 164
_Kontaktadressen 166
_Literatur 167
_Danksagung 176